Summer Special II, 2014

rené, Dienstag, 26. August 2014, 11:29 (vor 3531 Tagen) @ torsten

Ich mache mir schon länger Gedanken darüber, was getan werden kann, um so herrliche Veranstaltungen um die wundervollste Musik auf unserem Planeten auf solidere Beine zu stellen, damit sich Niemand Sorgen machen muss, ob genug Leute kommen und die Bands auch würdig bezahlt werden können. Vom Aussterben sehe ich uns noch nicht bedroht, aber über Zuwachs und Nachwuchs würden wir uns sicher freuen.

Vor einiger Zeit habe ich mal den Vorschlag gemacht, ob es nicht Sinn macht, rechtzeitig vor dem Himmelfahrtswochenende eine Anzeige in einer der einschlägigen Musikzeitschriften zu schalten (eine, die auch Platz für den Jamrock hat), das bedeutet zwar Kosten, aber die hat man schnell wieder drin. Gleichzeitig kamen mir aber auch Bedenken, denn ein nicht vorhersehbarer Zulauf kann schnell den geliebten familiären Rahmen unserer Treffen verändern, was nach oben oder nach unten losgehen kann. Vielleicht sollten wir es aber trotzdem mal wagen, uns auch in diese Richtung zu öffnen und uns bekannter zu machen. Kommen werden eh nur Leute, die was mit „unserer“ Musik am Kopf haben. Aber so wollen wir es doch, oder?

Wir werden trotzdem nur ein überschaubarer Haufen bleiben. Jamrock wird in unseren Breitengeraden nicht viel gehört. Zum Warum bin ich im Fernsehen mal in eine interessante Sendung geraten. (Ich wiederhole mich jetzt vielleicht, denn das habe ich schon gerne und oft erzählt). Es ging um Forschung am Hirn und darum, warum manche Menschen bestimmte Musiken lieber hören als andere. Das Hirn hat schier unendliche Bereiche, die niemand von seinem Volumen her ausschöpft. Das Meiste im Hirn liegt brach, wird nicht benutzt, ist verschüttet. Wir benutzen nur Bruchteile, und jeder Mensch benutzt andere. Die Kombination der Bruchteile macht unser Individuum aus. Und eingrenzbare, benennbare Bereiche im Hirn sind für bestimmte Dinge zuständig. So regeln sich zum Beispiel die Vorlieben für bestimmte Musiken. Wenn wir gemeinsam auf Grateful Dead abfahren, dann ist bei uns eine gleiche Gehirnpartie aktiv, die irgendwo hinten recht in Fahrtrichtung gesehen in unserem Schädel sitzt (falls ich mich recht erinnere). Diese Partie ist für uns verfügbar, deshalb lieben wir diese Musik. Bei anderen Menschen liegt dieser Bereich brach, sie finden keinen Zugang, Grateful Dead gefällt ihnen nicht, ihr Glück wird durch andere Hirnpartien auf andere Dinge gelenkt. Und wie kommt das alles, dass wir so verschieden aktive Hirne haben? Die Forschung sagt: Sozialisation und Zufall. Und forscht weiter. Und einer der Forscher in dieser Fernsehsendung war früher in der Tontechnik bei Grateful Dead. Fragt mich nicht nach Namen, da bin ich nicht so gut drin, da müsste ich erst selber wieder forschen. Klar ist jedenfalls, die Nation wird nicht über unsere Treffen herfallen, verschüttete Hirnbereiche bleiben in der Regel verschüttet, aber vielleicht gelingt es, noch ein paar Leute zu finden, die mit ihren Nervenbahnen ähnlich verkabelt sind wie wir, und dabei mag facebook helfen oder vielleicht doch auch eine Anzeige in einer einschlägigen Musikzeitschrift. Sowas wird auch von Jung und Alt gelesen.
Machts gut
René


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