Mir fehlen die Worte... -Teil 2-

Hajo ⌂ @, Denzlingen, Samstag, 11. Juni 2016, 17:41 (vor 2882 Tagen) @ Hajo

Ab diesem Moment begann sich bei mir ein Kloß im Hals zu bilden, welcher immer dicker wurde aber ich habe meine Enttäuschung hierüber noch ein paar Monate runtergeschluckt. Irgendwann aber war es dann soweit, dass ich auf dem Wheel meinen Frust in einer Art und Weise herausgeschrien habe, welche definitiv nicht in Ordnung war. Dazu kam noch, dass ich mich in einer depressiven Phase befand und das Messageboard als Kotzkübel missbraucht habe. Meine Kritik am „Kollektiv“ (welche ich vom Inhalt her nach wie vor teile) habe ich so verschachtelt geschrieben, dass außer ein paar wenigen eigentlich keiner so richtig wusste um was es mir überhaupt ging. In einer vertraulichen Mail an die einzelnen Kollektivmitglieder (welche unmittelbar nach Erhalt von Arne veröffentlicht wurde!!!) habe ich den Vorschlag gemacht, sich von Arne zu trennen was mir als Intrige ausgelegt wurde. Seit diesem Moment bin ich Hajo der miese Intrigant, Teufel vom Schwarzwald. Für alle Zeit verstossen vom Kollektiv und einigen anderen von denen ich eigentlich dachte sie wären meine Freunde. Es war für mich eine sehr schwere Zeit und meine Lehre aus dieser Geschichte ist die, dass man für wichtige Stellungnahmen ein entsprechendes seelisches Gleichgewicht braucht um nicht ausfällig und unkonkret zu werden. Dieses Gleichgewicht habe ich dieser Tage, es muss niemand Angst haben dass ich wieder so reagiere. Ich möchte mit niemandem Ärger, auch nicht mit Arne und Anneliese. Ich freue mich dass es das PITB nach 17 Jahren immer noch gibt und wünsche Gerd und Beate noch viele weitere tolle Events. Dass die anderen Treffen welche mir persönlich noch viel mehr bedeuteten aufgehört haben zu existieren und die Anzahl der engagierten Germanheads immer weniger wurde (zeitweise bestand das „Kollektiv“ aus ich glaub mehr als 10 Heads) hat sicher seine Gründe aber es steht mir nicht zu, hier Mutmaßungen anzustellen. Die entsprechenden Leute haben mit der Organisationsebene der Germanheads auf eine viel vernünftigere Art und Weise abgeschlossen als ich das tat: Sie haben das alles einfach auslaufen lassen, ohne öffentlich auf den Putz zu hauen (mit einer Ausnahme was das Wolfsbehringer Open Air anging).

In Wolfsbehringen haben damals Deadheads über mehrere Jahre hinweg ein fantastisches Festival veranstaltet, anfangs noch in Zusammenarbeit mit dem „Kollektiv“. Das „Kollektiv“ hat sich dann mit den Wolfsbehringern verkracht und beide gingen fortan getrennte Wege. Bei dem näxten (oder übernäxten, das weiss ich nicht mehr genau) Open Air baten die Wolfsbehringer mich und meine damalige Band zu spielen, was wir dankend annahmen. Es war dann ein wunderschönes Wochenende mit klasse Bands und Sonnenschein. In den beiden Deadheadforen (damals gab es noch die Deadicated-Seite) bezeichnete das „Kollektiv“ den Auftritt meiner Band in einer ätzenden Stellungnahme als Provokation, nur weil ich´s bin der mitspielt. Ein „Kollektiv“, welches sich als Sprachrohr aller deutschen Deadheads sieht beschwert sich öffentlich über das Lineup eines Festivals in welches sie in keinster Weise involviert sind, nur weil sie die Veranstalter und einen der auftretenden Musiker nicht leiden können. Tolle Gemeinschaft!

Ich kann mir nicht vorstellen dass sich jemand durch diese Stellungnahme beschimpft oder gar unter der Gürtellinie angegriffen fühlt, schließlich habe ich das was mir auf dem Herzen liegt sachlich dargelegt. Sicherlich wird es einigen nicht passen, wenn nicht sogar granatenmäßig stinken aber in einer Demokratie ist es jedem gestattet seine Meinung auch dann kundzutun wenn sie anderen nicht passt. Ich bin mir so gut wie sicher dass von einigen nun der Vorwurf kommt, ich würde alte Kamellen ausgraben um Unruhe zu stiften oder ähnliches. Diesen Leuten möchte ich jetzt schon sagen dass ich keinerlei Lust habe, alte Fehdefeuer neu zu entfachen. Auch habe ich niemanden beleidigt. Dieser Brief ist deshalb so lang und gründlich, weil ich beim Lesen des Messageboards schon seit langem den Eindruck habe dass es vielen nicht mehr gefällt so wie das alles hier läuft und komplizierte Dinge kann man halt nicht in 5 Sätze packen. Insbesondere auch die Tatsache, dass Leute Angst haben etwas zu posten hat mich zu dieser Stellungnahme bewegt, ich finde so etwas schrecklich. Ich hänge in keinster Weise mehr am Wheel wenn ich mir anschaue was daraus geworden ist, da habe ich schon vor langem frustriert hingeschmissen. Aber die Idee, dass die deutschen Deadheads eine Website haben sollten auf der sich alle gleichberechtigt auf Augenhöhe miteinander austauschen ist nach wie vor eine Herzensangelegenheit von mir. Insbesondere auch seit es die Deadicated-Seite nicht mehr gibt, welche als Konsequenz aus einem der leider stattgefundenen Riesenkräche gegründet wurde und welche meines Erachtens viel zu wenig Beachtung gefunden hat.

Mein Problem ist, dass ich aufgrund der Tatsache dass ich schon seit über einem Jahrzehnt keine Meetings des „Kollektivs“ mehr besuche im Nachteil gegenüber denjenigen bin welche auf diese Treffen gehen und dort einseitig über mich informiert werden. Nun kennt jede/r beide Seiten und kann sich ein objektives Urteil bilden, insbesondere auch die neu Dazugestoßenen die den ganzen Clinch bis jetzt nur von der einen Seite her erklärt bekamen. So wie mit mir umgesprungen wurde habe ich das Recht dazu, meinen Standpunkt öffentlich darzulegen. Und ob es für so etwas eine Verjährungsfrist gibt bzw. wie lange diese dauert entscheide ich ganz alleine, hierzu habe ich das Recht. Wer meint, die „andere Seite“ gibt schon seit langem Ruhe lese sich einfach einmal Arne´s Crowdfunding- Posting vom 16.4.2016 durch, in welchem u.a. steht „Auch ohne Spende ist fast jeder herzlich willkommen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“. Ich rege mich schon lange nicht mehr über so etwas auf, betrachte jedoch solche (vollkommen unnötigen) Kommentare als Rundumschläge eines nach wie vor aggressiven Führungstyps, welcher die Kontrolle über die einzig verbleibende deutsche Deadhead-Website besitzt und dies ausnutzt.

Darüberhinaus zeigt dieses Posting aber auch folgendes: Laut Routenplaner beträgt die Strecke zwischen Hamburg und Plauen über 500 km. Wer zum Plauener PITB oder Summer Special darf und wer nicht wird aber nicht in Plauen, sondern in Hamburg entschieden! Hätte Gerd in seiner Funktion als Veranstalter dies geschrieben wäre es selbstverständlich sein gutes Recht gewesen.

Schaut Euch mal die Website an: Unter „On Tour“ wurde das „Playing In The Band Summerspecial“ dick markiert, die FOTM nur halb so dick und alle anderen Veranstaltungen gar nicht. Warum findet diese Klassifizierung statt? Ist das eine mehr wert als das andere? Hat da jemand Angst dass die Leute nicht mehr nach Schneidenbach kommen weil sie vorher schon im Schwarzwald waren? Ich für meinen Teil habe noch nie ein Problem damit gehabt wenn mehrere Deadheadfeste im Jahr stattfinden, ganz im Gegenteil: Je mehr umso besser. WE ARE EVERYWHERE! Ich wünsche allen die zum Summer Special gehen werden jetzt schon ein tolles Festival bei guten Vibes, geilem Sound und nur allerbestem Wetter. Toll dass es Leute wie Gerd und Beate gibt, die so etwas veranstalten! Unter „News“ werden immer nur die Veranstaltungen der Plauener gross beworben. Mit welchem Recht? Befindet sich das Wheel im Privatbesitz von „2 Pärchen“, wie ein anonymer „4United“ kürzlich so süß geschrieben hat? Ich weiss wie diese Pärchen darüber denken aber was meint die Allgemeinheit? Ist das so in Ordnung und gewünscht? Wollt ihr das so? Bei den kommerziellen Veranstaltungen wie Neil Young-Konzerten stört mich das nicht. Aber Veranstalter von nichtkommerziellen Meetings sind um jede Möglichkeit froh, für ihr Event angemessen werben zu können. Versteht mich bitte nicht falsch: Ich schreibe das alles nicht um eine dicke Markierung zu bekommen! Und betteln tu ich eh nicht.


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